Der Begriff "Ayurveda" ist in Europa leider nicht geschützt. Das bedeutet, dass jeder eine Behandlung so nennen darf, ohne dass diese Behandlung mit dem wirklichen indischen Ayurveda zu tun haben muss.

Ayurveda ist ein boomender Markt. Jeder, der sich bereits damit beschäftig hat, weiß, dass hier viel Geld zu verdienen ist.

Plötzlich tauchen Hunderte von selbsternannten Gurus und Ausbildern auf, die ohne fundiertes Wissen über Ayurveda, Ausbildung in Wochenendseminaren anbieten und bis zu 10.000 Euro dafür kassieren. Dadurch entstehen von Monat zu Monat Hunderte von Einrichtungen, die unter dem Titel Ayurveda genannt werden, aber in Wirklichkeit nichts mit Ayurveda zu tun haben.

Ohne fundiertes Wissen, d.h. eine Ausbildung von 5 ½ Jahren – wie in Indien, ist niemand in der Lage, eine Diagnose zu stellen und festzulegen, welche Behandlung mit welcher Kräuterzusammensetzung erforderlich ist. Die meistverbreitete Behandlung, der Stirnguss, ist eine der besten Behandlungen gegen Migräne. Jedoch kann sie bei falscher Behandlung lebenslange Kopfschmerzen bei Personen hervorrufen, die nie Kopfschmerzen gehabt haben.

Die meisten Einrichtungen bieten nur Ölbehandlungen ohne Kräutermischungen, die abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten gewählt werden müssten. Dies ist keine Ayurveda-Behandlung. Sesamöl allein bringt keinen ayurvedischen Behandlungserfolg. Leider gibt es in der BRD nicht mal 1% Ayurveda-Angebote durch ausgebildete Ayurveda-Ärzte und richtig qualifizierte Ayurveda-Anwender.

Im Namen Ayurveda wird dann auch alles angeboten, von der Kosmetikbehandlung, über Massagen und verschiedene Wellness- Angebote bis hin zu Angeboten in Kurkliniken und Krankenhäusern sowie bei Heilpraktikern und Ärzten, die unterschiedlich gute Ayurveda-Ausbildungen absolviert haben.

Zertifikate, die oft die Wände der Einrichtungen schmücken, sagen nicht unbedingt viel aus. Genau, wie der Begriff Ayurveda nicht geschützt ist, gab es bisher auch keine festgelegten Ausbildungsinhalte. Das Zertifikat könnte also in einigen Wochenendkursen erworben worden sein.